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Viele Menschen sitzen zusammen in einem Konferenzrraum und hören einem Mann zu, der vorne etwas Präsentiert©unsplash.com/Austin Distel

04.05.2022 Redaktion agrajo

Nachhaltiges Arbeiten: Wie können Unternehmen Verantwortung übernehmen?

Themen wie Fair Trade, regionale Lebensmittel, Tierwohl oder recyceltes Verpackungsmaterial sind wichtige Aspekte für die heutige Gesellschaft und Teile der Nachhaltigkeitsdebatte. Allerdings bedeutet Nachhaltigkeit weitaus mehr.

Gerade für Unternehmen muss der Begriff aus unterschiedlichen Perspektiven gesehen werden. Immer häufiger im Fokus steht dabei der Begriff „Nachhaltige Arbeitswelt“.

Doch was wird unter Nachhaltigkeit im Allgemeinen verstanden und wie lässt sich hier nachhaltiges Arbeiten einordnen? Warum ist es so entscheidend, dass Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit auch strukturell angehen, und was bedeutet das für die jetzige und zukünftige Arbeitswelt?

Was ist Nachhaltigkeit?

Eine konkrete Definition des Begriffs Nachhaltigkeit existiert nicht, weil er in unterschiedlichen Bereichen – politisch, wirtschaftlich oder ökologisch – unterschiedliche Bedeutungen mit einem jeweils anderen Fokus aufweist.

1987 wurde im Brundtland-Report „Nachhaltige Entwicklung“ wie folgt beschrieben:

„Humanity has the ability to make development sustainable – to ensure that it meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.“

(Nachweis: https://www.un.org/en/academic-impact/sustainability)

Die zunehmende Bedrohung durch den Klimawandel steht hierbei im Fokus. Die UN betont, dass Anstrengungen unternommen werden müssen, damit die heutige Entwicklung sich nicht negativ auf die zukünftige auswirkt. Wichtig hierbei ist, dass sich nachhaltige Maßnahmen nicht nur auf die Natur beziehen, sondern auch auf den Schutz des Menschen.

In der deutschen Politik wird häufig über drei Strategien diskutiert:

  • Suffizienz: Verringerung von Produktion und Konsum, Energie- und Materialverbrauch begrenzen
  • Effizienz: optimale Nutzung von Material und Energie
  • Konsistenz: naturverträgliche Stoffkreisläufe, Wiederverwertung, Müllvermeidung, regenerative Energien

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Eine nachhaltige Arbeitswelt nimmt an Bedeutung zu

Um auch nachfolgende Generationen und das Klima zu schützen, werden zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen nachhaltiger Konsum oder nachhaltige Produktion unternommen. Ein weiterer maßgeblicher Aspekt, der zunehmend in den Fokus rückt, ist eine nachhaltige Arbeitswelt. Für Unternehmen bedeutet das, ihre Abläufe und Strukturen zu hinterfragen und nachhaltige Konzepte zu entwickeln.

Eine große Saeule mit einem Plakat auf dem steht Planet Earth First


 

Maßnahmen zum Klimaschutz gewinnen auch für Unternehmen an Bedeutung. (Unsplash.com ©Photo Boards)

Was bedeutet „Nachhaltiges Arbeiten“?

Nachhaltiges Arbeiten bedeutet im Grunde ein Arbeiten, welches Ressourcen so einsetzt, dass sie auch in Zukunft ausreichend (sowohl hinsichtlich der Qualität als auch der Quantität) vorhanden sind. Dabei geht es nicht nur um Ressourcen wie Energie, Wasser oder Rohstoffe, sondern auch um Sicherheit, Gesundheit, Arbeitskräfte oder gesellschaftliches Vertrauen.

Das Umweltbundesamt hat 2007 drei Kriterien für Nachhaltiges Arbeiten in Unternehmen formuliert:

  • Öko-Effektivität: Dieses Kriterium bemisst, inwieweit es Unternehmen schaffen, Umweltschäden zu verringern. Das kann beispielsweise durch Recycling, korrekte Abfallentsorgung oder die Verringerung von CO2 erfolgen.
  • Sozio-Effektivität: Hierbei wird betrachtet, inwieweit ein Unternehmen auf soziale Verträglichkeit achtet. Zu den bedeutsamsten kulturellen, gesellschaftlichen sowie sozialen Ansprüchen gehören: Gleichberechtigung auf allen Ebenen, Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit, Führungsstil, Gesetzestreue, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken am Arbeitsplatz, kulturelles Engagement und viele weitere.
  • Ökonomische Effektivität: Bei diesem Kriterium geht es darum, inwieweit ein Unternehmen Nachhaltigkeit in seine Struktur aufgenommen hat. Nachhaltigkeit soll nicht als zusätzliche Ausgabe verstanden werden, sondern als gewinnbringender Wert.

Welche Vorteile bringt nachhaltiges Arbeiten?

Nachhaltiges Arbeiten bedeutet unter anderem Umweltschutz. Ressourcen und Energie zu sparen sowie weitere Maßnahmen sind relevante Schritte, um eine zukunftsfähige Welt sicherzustellen. Unternehmen nehmen dabei eine wesentliche Rolle ein, immerhin sind sie beispielsweise für einen hohen Anteil an CO2-Emissionen verantwortlich.

Dabei können Unternehmen zahlreiche Vorteile für sich selbst finden. So werten Firmen ihr Image deutlich auf, wenn sie nachhaltig agieren. Konsumenten achten schließlich zunehmend auf etwaige Aspekte wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Ein weiterer vorteilhafter Punkt: Ressourcensparen bedeutet auch, die Kosten zu minimieren. Zudem gelten nachhaltige Rohstoffe als zukunftsweisend und notwendiger denn je.

Schließlich sind verantwortungsvolle Unternehmen bei Arbeitnehmern sehr gefragt. Dabei ist es für sie nicht nur von großer Bedeutung, dass Ressourcen und Energie gespart werden, sondern dass die Arbeit auch sozialverträglich ist: faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen usw.

Wie lassen sich nachhaltige Unternehmen erkennen?

Ob ein Unternehmen nachhaltig handelt oder nicht, lässt sich unter anderem an ihrer Bereitschaft, Informationen preiszugeben, erkennen. Wie bereits erwähnt, ist das Thema Nachhaltigkeit heute äußerst ausschlaggebend für ein positives Image in der breiten Bevölkerung. Transparent über Nachhaltigkeit zu sprechen, bedeutet demnach auch Öffentlichkeitsarbeit.

Wie das konkret aussieht, kommt auf die jeweilige Branche an. Im produzierenden Gewerbe dienen beispielsweise Prüfsiegel als Nachweis. So vergibt zum Beispiel die Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB eV) seit 2009 ein Zertifikat für nachhaltige Bauwerke.

Dienstleister aus anderen Bereichen informieren umfassend auf ihrer Webseite über die jeweilige Nachhaltigkeitsstrategie. Beispielsweise der Personaldienstleister Randstad hat das Thema Nachhaltigkeit hoch auf der Agenda und gibt neben ausführlichen Informationen zu einzelnen Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Leitlinien auch den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht heraus. Durch diese umfassende Transparenz zum Thema schaffen Unternehmen Vertrauen bei den Kunden und in der Gesellschaft.

Green Jobs: Nachhaltige Berufe vor allem bei jungen Menschen im Trend

Unter Green Jobs werden jegliche Berufe verstanden, die Produkte, Dienstleistungen oder Technologien entwickeln, welche Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen schonen. Darunter können die unterschiedlichsten Bereiche fallen:

  • Nachhaltiges Bauen
  • Grüne Versicherungsbranche
  • Wasser- und Abwassermanagement
  • Lehrberufe
  • Umweltschutztechnik
  • Pflanzentechnologie
  • U.a.

Studien belegen, dass „Nachhaltige Berufe“ nicht nur im Trend liegen, sondern auch als Notwendigkeit betrachtet werden. Je mehr Unternehmen Nachhaltigkeit in ihre Unternehmenskultur aufnehmen, desto mehr Personal aus den Bereichen Umweltschutz oder Mitarbeiterzufriedenheit wird gebraucht.

Weiterhin ersichtlich ist dies am wachsenden Angebot für Studierende. Immer mehr Studiengänge beschäftigen sich mit den genannten Nachhaltigkeitsthemen wie beispielsweise Umweltmanagement. In einem Beitrag der süddeutschen Zeitung stellen drei Studierende ihre Studiengänge vor.

Fazit: Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen

Eine nachhaltige Arbeitswelt wird zunehmend ein Fokusthema bei Unternehmen sein. Arbeitnehmer, denen ein verantwortungsvoller Arbeitgeber wichtig ist, sollten sich informieren. Ein guter Hinweis für nachhaltige Unternehmensführung können Prüfsiegel, Zertifikate oder die Listung im DNK (Deutscher Nachhaltigkeitskodex) sein, aber auch ein transparentes Auftreten des Unternehmens durch umfassende Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie.


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