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Mitarbeiterzufriedenheit Auszubildenderstock.adobe.com/Studio Romantic

24.02.2020 Redaktion agrajo

Mitarbeiterzufriedenheit – so bleibt mein Azubi glücklich

Auch in der grünen Branche wird dieses Problem größer. Hat man einen Auszubildenden gefunden, muss man sich gut um ihn kümmern, damit er seine Ausbildung gerne macht und gegebenenfalls auch nach seiner Ausbildung im Unternehmen bleiben möchte. Wie schaffe ich es, dass mein Azubi glücklich und zufrieden bleibt? Das ist die Frage die sich Ausbildungsbetriebe stellen.

Verantwortung und Wertschätzung

Eine der wichtigsten Maßnahmen, um den Azubi glücklich zu machen, ist es, ihm das Gefühl zu geben, dass er und seine Arbeit für das Unternehmen wichtig ist. Wertschätzung ist dabei der Ausschlaggebende Begriff. Ein Azubi sollte nicht nur die Arbeiten, die sonst keiner machen will oder die liegengeblieben sind, erledigen. Man sollte seinem Azubi bei allen Arbeiten, die im Tagesgeschäft anfallen, mitnehmen und ihn auch anspruchsvolle Aufgaben erledigen lassen. Seine Arbeit soll geschätzt werden und dem Azubi sinnvoll erscheinen. Das Gefühl, eine sinnhafte Aufgabe erledigt zu haben, macht glücklich. Das Anvertrauen von anspruchsvollen, etwas verantwortungsvollen und neuen Aufgaben motiviert. Viele abwechslungsreiche Aufgaben in unterschiedlichen Abteilungen im Unternehmen und das Teilnehmen an Terminen und Veranstaltungen macht eine Ausbildung für junge Menschen spannend. Dem Azubi die Vielfältigkeit im Beruf zeigen, das ist wichtig. Ein Azubiprojekt ist eine Möglichkeit, den Azubis Verantwortung zu übertragen und selbständiges Arbeiten zu fördern. Nicht ständig kontrolliert zu werden, sondern eigenverantwortlich in der Gruppe zu arbeiten ist spannend und trägt zur Teamfähigkeit bei.

Was sollte unbedingt erfüllt werden?

  • Den Azubi wertschätzen und Verantwortung übergeben
  • Feste Ansprechpartner für den Azubi in jedem Ausbildungsberich
  • Einen ordentlichen Arbeitsplatz mit den wichtigen Arbeitsmaterialien
  • Sinnvolle Aufgaben, bei denen er etwas lernen kann
  • Eigenständig arbeiten lassen und auch mal schwierige Aufgaben geben
  • Immer offen über Probleme sprechen
  • Azubis in allen Bereichen fördern und auch zu Veranstaltungen mitnehmen

Vertrauen – Verantwortung – Vielfältigkeit

Was sollten Sie vermeiden?

  • Ausbildungsfremde Aufgaben
  • Ständig nur die gleichen Aufgaben geben und keinen Lernerfolg spüren lassen
  • Nicht durchführen der vorgesehenen Inhalte und Abteilungen der Ausbildung
  • Arbeitszeiten nicht einhalten und Azubi zu regelmäßigen Überstunden verpflichten
  • Zu viel Druck auf Azubi ausüben oder einschüchtern des Azubi
  • Langeweile und zu wenig Arbeit
  • Keine Struktur im Ausbildungsablauf und der Lerninhalte
  • Unverständnis für langsameres Arbeiten und viele Nachfragen

Gute Betreuung von Anfang an

Am ersten Arbeitstag des neuen Azubis sollte der Arbeitsplatz vorbereitet und alle Materialien und notwendigen Zugänge zu Systemen eingerichtet sein. Am besten ist es, wenn der Azubi zunächst durch das Unternehmen geführt wird, alle Kollegen kennenlernt und einen großen Unternehmensüberblick bekommt. Eine Willkommensseite im Intranet oder eine Broschüre mit den wichtigsten Infos für neue Mitarbeiter ist hilfreich für einen guten und reibungslosen Start. Ein Mentor als Ansprechpartner bei Fragen und Problemen ist ebenfalls von Bedeutung. Hier eignet sich beispielsweise ein Azubi aus einem höherem Lehrjahr. Er weiß genau, wie es ist eine Ausbildung anzufangen und neu im Unternehmen zu sein. Am besten organisiert man für die ersten Arbeitstage auch ein gemeinsames Mittagessen mit anderen Azubis oder einer Abteilung, damit der Azubi sich nicht alleingelassen fühlt.

Um neue Auszubildende willkommen zu heißen, gibt es aber auch innovativere Ideen, wie zum Beispiel ein gemeinsames Frühstück mit allen neuen Azubis und Mitarbeitern, die an der Ausbildung beteiligt sind. Kennenlerntage, um sich untereinander und die Firma besser kennenzulernen, können auch helfen. Eine Unternehmensrallye, bei der am ersten Tag die Azubis durch das ganze Gebäude laufen müssen und Fragen beantworten, hilft bei der ersten Orientierung.

  • agrajo_Mitarbeiterzufriedenheit_2_Arbeitsplatz
  • agrajo_Mitarbeiterzufriedenheit_2_Beratung
  • agrajo_Mitarbeiterzufriedenheit_2_Meeting

Im Laufe der Ausbildung wird der Azubi viele neue Sachen lernen. Das Erstellen kurzer Zusammenfassungen und Übersichten über das Gelernte in jeder Abteilung ist sicherlich sinnvoll. Dies kann entweder schon eine vorbereitete Lernunterlage über die jeweilige Abteilung sein oder gemeinsam mit dem Azubi neu erarbeitet werden. Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass der Azubi in der Berufsschule Prüfungen absolvieren muss. Steht die Zwischen- oder Abschlussprüfung an, sollte der Ausbildungsleiter bei Fragen bereitstehen und dem Azubi bei der Vorbereitung unterstützen.

Lehrmaterialien und Bücher sollten im besten Fall im Betrieb vorhanden sein. Der regelmäßige Austausch zwischen Azubi und Ausbildungsleiter oder Chef tragen außerdem zu weniger Missverständnissen und schnellerer Klärung von Problemen bei. Für die Azubis sollte man immer ein offenes Ohr haben. Sie sind jung und brauchen mehr Betreuung als andere Mitarbeiter. Das Arbeitsleben ist komplett neu für Sie.

Sicherheit durch ein Mentoren-Programm

Ein fester Ansprechpartner, ein Mentor, gibt dem Azubi an Sicherheit. Er nimmt schon vor dem 1. Arbeitstag des neuen Azubis Kontakt zu ihm auf und gibt Infos über die Arbeitszeiten am ersten Arbeitstag, den Ablauf und welche Dinge mitzubringen sind. Ist der erste Arbeitstag des neuen Azubis gekommen, empfängt der Mentor den Azubi und begleitet ihn zu seinem Arbeitsplatz. Zu seinen Aufgaben gehört es auch sich im Voraus um einen gut vorbereiteten Arbeitsplatz zu kümmern. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Infos für den Azubi ist von Vorteil. Dabei ist die Form nicht entscheidend: Eine kurze E-Mail, eine Broschüre oder in anderer Form.

  • agrajo_Mitarbeiterzufriedenheit_2_Mentor
  • agrajo_Mitarbeiterzufriedenheit_2_Betreuung

Ist der erste Tag geschafft, ist es die Aufgabe des Mentors immer als Ansprechpartner für den Azubi da zu sein. Feste Rituale, wie ein gemeinsames wöchentliches Mittagessen, kann dem neuen Azubi helfen, sich wohl zu fühlen. Als Mentor steht man dem Azubi bei allen Fragen rund um Ausbildung, Berufsschule und Lerninhalten zur Verfügung und hilft bei Problemen. Im folgenden Jahr ist dann der Azubi von diesem Jahr der neue Mentor für den nächsten Azubi und so wird der Staffelstab von von Jahr zu Jahr weitergereicht.

Interessante Benefits für Azubis

Damit der Azubi gerne, in einem Unternehmen arbeitet und glücklich ist, sollten die Arbeitsbedingungen gut sein. Eine angemessene Ausbildungsvergütung und angenehme Arbeitszeiten sind sicherlich von Vorteil. Insgesamt ist es immer besser, dem Auszubildenden mehr als den Standard zu bieten, wie beispielsweise mehr Urlaubstage als gesetzlich vorgeschrieben. Auch sog. Benefits können den Azubi zufriedener machen. Dazu zählt zum Beispiel ein Essenszuschuss, Trinkwasserspender oder ein Fahrpreiszuschuss für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel usw.

In der grünen Branche sind beispielsweise vergünstigte Sportangebote oder die Möglichkeit zur Bestellung regionaler Lebensmittel, zum Verzehr während des Arbeitstages oder zum mit nach Hause nehmen, beliebt. Ein weiterer Benefit für Azubis sind auch vergünstigte Tickets für Messen der grünen Branche. Die Möglichkeit sich mit anderen Firmen oder Betrieben aus der grünen Branche auszutauschen, wird sicher auch gerne angenommen.

agrajo_Mitarbeiterzufriedenheit_2_Auszubildende

Doch am wichtigsten für die meisten Azubis ist die Möglichkeit, nach der Ausbildung vom Unternehmen übernommen zu werden. Junge Menschen möchten einen Beruf der Zukunft hat und in dem sie im Anschluss der Ausbildung weiterarbeiten können. Ideal wäre es, nur einen Azubi einzustellen, wenn man diesen anschließend auch übernehmen kann. Kommt eine Übernahme nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung nicht in Frage, sollte das von Beginn an klar kommuniziert werden. Es fehlt dann aber ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann. Natürlich ist hier auch entscheidend, ob der Auszubildende überhaupt im Unternehmen bleiben will. Um einen Azubi glücklich zu machen, sollte man ihm während der Ausbildung auf eine Übernahme im Anschluss vorbereiten und somit motivieren seine Ausbildung erfolgreich abzuschließen.

Förderung im Bereich Digitalisierung

Da auch die grüne Branche vor der Herausforderung derDigitalisierung steht, ist es wichtig die Azubis von Anfang an miteinzubeziehen. Leider passiert es noch häufig, dass in der Ausbildung derAspekt der Digitalisierung vergessen wird. Die Abläufe in der Ausbildung, vorallem in kleinen Betrieben, sind schon seit Jahren gleich. Es ist wichtig dieAusbildung an die heutige Zeit anzupassen. 

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Doch nicht nur das. Immer öfter gibt es mittlerweile auch Social-Media-Accounts von Unternehmen. Diese könnten, als Azubiprojekt, von den Auszubildenden verwaltetet und durch neue Beiträge bestückt und gepflegt werden. Auch ein Videodreh während der Ausbildung, kann dabei helfen den Azubi zu motivieren. Ob ein Film über die Ausbildung in der Firma, ein Imagefilm über das Unternehmen oder ein Bericht über eine Veranstaltung: Es gibt viele Möglichkeiten digitale Projekte für Azubis umzusetzen und ihnen somit die Möglichkeit zu geben, modern zu arbeiten. Auch das Besuchen von Veranstaltungen, Messen oder Meetings rund um das Thema Digitalisierung ist für Azubis hilfreich und spannend.

Azubis sind glücklich und zufrieden, wenn Sie sich in Ihrem Umfeld wohlfühlen. Nette Kollegen, abwechslungsreiche Aufgaben und ein gutes Miteinander sind dafür ausschlaggebend. Das Betriebsklima muss passen und stimmig sein. Gerade in der grünen Branche ist Potenzial da, Berufe wieder attraktiver zu gestalten, um mehr Azubis zu gewinnen.

Glückliche Azubis sind glückliche Mitarbeiter der Zukunft!

Erfahren Sie hier im Artikel Mitarbeiterbindung, was Sie tun können, damit nicht nur Ihre Azubis zufriedene Mitarbeiter sind.


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