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05.12.2014 Redaktion agrajo

Die Studiengangsbotschafter der Hochschule Neubrandenburg im Gespräch

„Warum nicht Welternährer werden?“, fragen die Studiengangsbotschafter der Agrarwirtschaft an der Hochschule Neubrandenburg, die auf Facebook und ihrer Internetseite schildern, was das Fach und den Standort so interessant macht. agrajo sprach mit den beiden Studiengangsbotschafterinnen der Hochschule Neubrandenburg, Nora Westphal und Annely Ihde, auch über ihre persönlichen Motive, in die Agrarwirtschaft einzusteigen.

Slogan der Studiengangsbotschafter: „Werde Welternährer“

Nora Westphal (23 Jahre), Bachelor of Science, studiert im 1. Semester des Masterstudiengangs Agrarwirtschaft, und Annely Ihde (22 Jahre) im 7. Semester des Bachelorstudiengangs Agrarwirtschaft (studiengangsbotschafter-aw@hs-nb.de).

„Werde Welternährer!“ Euer Slogan hört sich nicht gerade nach einem bescheidenen Ziel an. Ein Griff nach den Sternen? Was wollt Ihr damit sagen?

Annely Ihde: Wir wollen jungen Leuten das neue Image der Landwirtschaft vor Augen führen, also das moderne Bild, nicht das altbäuerliche, das in vielen Köpfen steckt. Uns ist es wichtig zu zeigen, welche Rolle die Landwirtschaft national und weltweit hat. Die Aufgabe der Welternährung ist ein riesiges Problem. Bis zum Jahr 2050 müssen nach Einschätzungen der FAO (der Welternährungsorganisation Food and Agriculture Organization) doppelt so viele Nahrungsmittel erzeugt werden wie heute. Das ist eine wahnsinnige Herausforderung, die auf dem Acker beginnt: von der Erzeugung der Agrarprodukte über die Weiterverarbeitung bis hin zum weltweiten Handel.

Vorurteile über die Landwirtschaft aufklären

Ihr seid an Schulen und auf Messen unterwegs, dabei werbt ihr bundesweit für das Studium der Agrarwirtschaft und Eure Hochschule. Häufigste Vorurteile zum Thema Agrarwirtschaft?

Nora Westphal: Bei Schülern erleben wir oft, dass sie sich nicht vorstellen können, was alles hinter Landwirtschaft steckt. Die meisten verstehen darunter den Mann im karierten Hemd, der bei Bauer sucht Frau gezeigt wird. Dabei denken sie, Traktor fahren zu können, sei die wichtigste Aufgabe von Landwirten. Also klassisches kleinbäuerliches Denken. Sie sehen nur die Felder, aber das große Agrarbusiness  mit Hunderten von Berufen und Funktionen in den vorgelagerten und nachgelagerten Branchen ist ihnen nicht bekannt

Wie seid Ihr zur Agrarwirtschaft gekommen?

Annely Ihde: Mit dem Abschluss meiner Berufsausbildung zur Landwirtin stand für mich von Anfang an fest, das Agrarwirtschaftsstudium anzuschließen. Mir war es wichtig, vor meinem Studium praktische Erfahrungen in der Landwirtschaft zu sammeln. Ich stamme zwar nicht von einem landwirtschaftlichen Betrieb, habe mich immer schon für das interessiert, was in der Natur passiert, und einen Beruf gesucht, bei dem ich mit Tieren, Natur und den Ressourcen Umgang haben kann. Schon zu Schulzeiten habe ich deshalb verschiedene Praktika auf landwirtschaftlichen Betrieben gemacht.

Nora Westphal: Auch ich habe keinen landwirtschaftlichen Hintergrund, bin aber auf dem Land aufgewachsen. Nach dem Abitur habe ich Agrarwirtschaft gewählt, zum einen weil ich  Biologie und Chemie immer schon spannend fand, zum anderen weil mich die vielen Berufsmöglichkeiten im Agrarsektor gelockt haben. Ich hänge jetzt das Master-Studium an, um meine ökonomischen Kenntnisse zu erweitern.

Nach dem Abschluss: Berufe für Agrarwirtschafter

In welchem Job seht ihr Euch in fünf Jahren?

Nora Westphal: Also nicht direkt in der praktischen Landwirtschaft, sondern eher im Agrarbusiness in einer der vor- und nach gelagerten Branchen. Mein Praktikum habe ich bei der BASF im Versuchswesen absolviert, was eine interessante und wissensreiche Erfahrung war. Ich will mich noch weiter orientieren und nun bei der DKB-Bank ein Praktikum machen, denn ich könnte mir gut vorstellen, landwirtschaftliche Betriebe bei der Finanzierung zu beraten. BWL liegt mir und im BA-Studium habe ich viele wirtschaftliche Kurse belegt.

Annely Ihde: In meiner Praktikums-Phase war ich beim Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern und könnte mir gut vorstellen, auch später im Verbandswesen zu arbeiten. Dort habe ich den Bezug zur landwirtschaftlichen Praxis und kann vielleicht später auch Einfluss  auf die EU-Richtlinien nehmen. Ich werde mein Master-Studium anschließen und möchte in bevorstehenden Praktika weitere Erfahrungen in der Verbandsarbeit sammeln.

Der Fachbereich Agrarwirtschaft an der Hochschule Neubrandenburg

Ihr werbt auch für den Fachbereich Agrarwirtschaft speziell an der Hochschule Neubrandenburg. Unterscheidet der sich von anderen?

Nora Westphal: Klar, denn das Agrarland Mecklenburg-Vorpommern hat die größten landwirtschaftlichen Flächen und Betriebe bundesweit. Hier findet man viele Marktfrucht- und Veredlungsbetriebe von 800 bis mehreren Tausend Hektar Größe deswegen kommen viele Kommilitonen aus anderen Bundesländern. Das heißt, wir lernen im Studium eben auch größere Betriebstrukturen mit modernden Managementsystemen kennen. Sozusagen das  Agrarbusiness total: von der Aufzuchtanlage, über Einkauf im großen Stil bis zum Verkauf auf dem weltweiten Markt. Was wir in der Theorie lernen, können wir vor Ort anschauen.
All diese Betriebe suchen Führungspersonal, und es ist spannend, sich mit den verschiedenen Funktionsbereichen auseinanderzusetzen.

Annely Ihde: Ich habe mir auch andere Hochschulen angeschaut und wollte auf jeden Fall auf den Campus Neubrandenburg, weil mir der Praxisbezug von großer Bedeutung ist. Ausschließlich trockene Fakten von theoretischen, wissenschaftlichen Grundlagen zu lernen, war nie mein Fall. Als praxisnahe Hochschule verbinden wir die Vorlesungen mit vielen Exkursionen, um so nah wie möglich an der Praxis zu lernen.

Was machen künftige „Welternährer“ in Neubrandenburg in der Freizeit?

Nora Westphal: Unsere Campushochschule ermöglicht uns viele Freizeitmöglichkeiten, so bietet unser Hochschulsportverein täglich verschiedene sportliche Aktivitäten, von Volleyball, über Handball bis Zumba und Aerobic, wir haben sogar eine eigene Sauna. Außerdem gibt es direkt auf den Campus unseren Studentenclub, der wöchentlich zu Kneipenabenden, Partys oder Livemusik einlädt. Zur Entspannung kann man in unser eigenes Hochschul-Kino gehen, hier laufen ausgewählte Filme, oder man schaltet unseren hochschuleigenen Radiosender ein. Im Sommer nutzen wir den kurzen Weg zum Tollensesee, um uns am Strand und im Park zu erholen. Wem das am Wochenende nicht reicht, der kann nach einer eineinhalbstündigen Auto- oder Zugfahrt Berlin, Rostock oder die Ostseeküste erreichen.

Die Studiengänge der Hochschule Neubrandenburg im Überblick

Studiengänge mit Bachelor-Abschluss

  • Agrarwirtschaft
  • Lebensmitteltechnologie
  • Diätetik (für Diätassistentinnen und Diätassistenten)
  • Geodäsie und Messtechnik
  • Geoinformatik
  • Landschaftsarchitektur
  • Naturschutz und Landnutzungsplanung

Duale Studiengänge mit Berufs- und Bachelor-Abschluss

  • Agrarwirtschaft
  • Lebensmitteltechnologie

Masterstudiengänge

  • Agrarwirtschaft
  • Lebensmittel- und Bioprodukttechnologie
  • Geoinformatik und Geodäsie
  • Landnutzungsplanung
  • Nachhaltiges landwirtschaftliches Produktionsmanagement (Gestión de Cultivos Extensivos)

Zulassungvoraussetzungen

Wer an der Fakultät studieren will, muss über die Fachhochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife (Abitur) verfügen. Zwingend erforderlich ist ein Vorpraktikum von mindestens acht Wochen.

Weitere Besonderheiten

Die Hochschule Neubrandenburg bietet ab dem Wintersemester 2016/2017 einen neuen binationalen agrarwissenschaftlichen Masterstudiengang  in der Fachrichtung Nachhaltiges landwirtschaftliches Produktionsmanagement in Kooperation mit der argentinischen Partnerhochschule Universidad de Concepción del Uruguay (UCU) an.


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